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Waffenkunde

Die kleine Geschichte der Bewaffnung der Schweiz

Im August 1817 wurde das Militär Reglement für die schweizerische Eidgenossenschaft durch die Tagsatzung der Kantone angenommen. Die Bewaffnungs-Probleme der jungen Schweizer Armee bestanden vor allem darin, für alle Feuerwaffen der Offiziere und Soldaten ein einheitliches Kaliber durchzusetzen. Schwere Infanteriewaffe, Panzer, Flugzeuge und Fliegerabwehrgeschütze waren vor nur 175 Jahren völlig unbekannt. Die Kampftruppen bestanden aus Infanterie, Scharfschützen, Kavallerie und Artillerie. Von einer eigentlichen Schweizer Armee konnte nicht die Rede sein. Vielmehr handelte es sich bei der Truppe um kantonale Milizkontingente, die sehr unterschiedlich bewaffnet waren und die keinem einheitlichen Oberkommando unterstanden. Die Infanteristen waren mit französischen Steinschlossgewehren bewaffnet, die ein Kaliber von ungefähr 18mm aufwiesen. Erst mit der Einführung der Perkussionsflinten im Jahr 1842 wurde die Feuerkraft der Infanterie entscheidend erhöht. Die Scharfschützen waren zu Beginn mit schweren Kugelbüchsen ausgerüstet, die bereits gezogene Läufe hatten. Später wurde der Stutzer zur Standardwaffe der Scharfschützen.

Die Offiziere waren mit Säbel und Vorderladerpistole bewaffnet. Bei der Kavallerie trug auch die Mannschaft ein Paar Pistolen in den Pferdesatteltaschen. Die Artillerie verfügte über Kanonen, Haubitzen und Mörser. Aus den Kanonen wurde wurden Vollkugeln aus Eisen, Hohlkugeln mit eingebauten Brandsätzen sowie Kartätschen abgefeuert. Kartätschen waren zylindrische Büchsen, in denen Bleikugeln geschichtet waren. Die Haubitzen verschossen auch Hohlkugelgranaten mit eingebauten Schwarzpulver-Sprengsätzen. Mörser mit ihren steilen Schusswinkel waren die Vorläufer der heutigen Minenwerfer.

Broschüre zum Schweizer Waffenrecht Schriftlichen Vertrag für die Übertragung einer Waffe
Sturmgewehr 90 Sturmgewehr 57 Karabiner Standardgewehr

Sturmgewehr 90

Sturmgewehr90

Das Sturmgewehr 90 wurde, wie der Name sagt, 1990 in der Schweizer Armee eingeführt und ist auch für den Schiessport zugelassen. Eine sehr präzise Waffe, die das alte Sturmgewehr fast in allen Belangen übertrifft, ausser beim etwas unbeliebten Reinigen, denn jetzt muss mehr gereinigt werden. Das Stgw 90 ist sehr präzis, es bedarf aber einer grossen Routine und Pflege um gute Resultate zu erzielen. Mit dem Stgw 90 benutzen wir eines der präzisesten Sturmgewehre auf der Welt.

Technische Daten des Gewehrs

Gesamtlänge: 1000 mm
Länge mit umgelegtem Kolben: 772 mm
Kaliber: 5,6 mm (NATO-Munition möglich)
Lauflänge: 528 mm
Anzahl Züge: 6
Drall: Rechtsdrall
Visier: Diopter-Visier
Länge der Linie Visier-Korn: 540 mm
Technische Kadenz: 600-900 Schuss/Min.
Gewicht der Waffe mit vollem Magazin: 4345 g
Gewicht der Waffe mit leerem Magazin: 4100 g
Mündungsgeschwindigkeit (Vo): 905 m/s
Gasdruck: max. 4200 bar

Balistische Daten der Munition
Patrone: 12.7 g

bestehend aus:
Geschoss: 4.1 g
Hülse und Treibladung: 8.6 g

Sturmgewehr 57

Sturmgewehr57

Dieses Sturmgewehr wurde im Jahre 1957 der Schweizer Armee abgegeben und löste den Karabiner ab. Speziell war auch das 24-Schuss-Magazin und die Möglichkeit Seriefeuer zu schiessen. Ebenfalls wies diese Waffe zum erstenmal eine Visierung auf, welche es erlaubte bei Nacht zu ziehlen. Ferner war dies die erste Waffe mit Zweibeinstütze. Demzufolge musste nicht mehr liegend frei gezielt werden.

Technische Daten des Gewehrs

Gewehrsystem: Halbautomat
Kaliber: 7,5 x 55 mm (Swiss)
Gesamtlänge: 1115 mm
Lauflänge: 609 mm
Dralllänge: 270 mm
Anzahl Züge: 4
Schussweite: 100–600 m
Technische Kadenz: 450-600 Schuss/Min.
Gewicht der Waffe ohne Magazin: 5700 g

Balistische Daten der Munition
Mündungsgeschwindigkeit: 750 m/s
Mündungsenergie: 3178 J

bestehend aus:
Geschoss: 4 Vollmantel, 11.3 g

Karabiner

Karabiner

Der Karabiner 31 war eine Standard-Repetierwaffe mit Holzschaft und einem 6-Schuss-Magazin. Diese wurde im Jahre 1931 als persönliche Waffe den Soldaten abgegeben und löste den Karabiner 11, das Langgewehr 11 und das Langgewehr 96-11 ab. Mit dieser Waffe mussten die Schützen liegend frei schiessen (es gab bereits Karabiner mit 2-Bein Stütze, z.B. Zf-Kar 55) und standardmässig war eine offene Visierung angebracht. Für den zivilen Gebrauch konnte ein Diopter montiert werden, welcher das Zielen einfacher und genauer machte. Im Militär konnten mit dieser Waffe auch Panzerabwehrgranaten mit Zuladung abgefeuert werden.

Technische Daten des Gewehrs

Gewehrsystem: Repetiergewehr
Gesamtlänge: 1107 mm
Kaliber: 7.5 mm (Swiss)
Lauflänge: 652 mm
Anzahl Züge: 4
Dralllänge: 270/Rechts
Visier: Diopter-Visier
Länge der Linie Visier-Korn: 540 mm
Technische Kadenz: 600-900 Schuss/Min.
Gewicht der Waffe ohne Magazin: ca. 4100 g
Schussweite: 350 m

Balistische Daten der Munition
Mündungsgeschwindigkeit: 750 m/s
Mündungsenergie: 3178 J
Geschoss: Vollmantel
Geschossgewicht: 11.3 g

Standardgewehr

Standardgewehr

Diese Sportwaffe ist keine Ordonanzwaffe. Das heisst, dass diese Waffe nicht von Seiten Armee konzipiert worden ist und nie innerhalb der Armee eingesetzt wird. Dies ist eine spezielle Sportwaffe mit einem 10 Schussmagazin und die Schützen müssen liegend frei schiessen. Speziell ist, dass verschiedene Teile dieser Waffe genau auf den Schützen eingestellt werden können und dass sie einen Matchriemen besitzt.

Technische Daten des Gewehrs

Gewehrsystem: Repetiergewehr mit direkter Warzenveriegelung im Gewehr
Gesamtlänge: 1150 mm
Kaliber: 7.5 mm x 55 (Swiss)
Lauflänge: 660 mm
Anzahl Züge: 4
Dralllänge: 270 mm
Technische Kadenz: 600-900 Schuss/Min.
Gewicht der Waffe ohne Magazin: 5400 g
Schussweite: 100–600 m

Balistische Daten der Munition
Mündungsgeschwindigkeit: 750 m/s
Mündungsenergie: 3178 J
Geschoss: Vollmantel
Geschossgewicht: 11.3 g